„Die Wahrheit besitzen wir: Macht und Ohnmacht im DDR-Alltag“

 

9:05 Uhr, Geschichte am Montagmorgen...

Alles ist wie gewohnt in unserem Klassenzimmer. Nur steht heute nicht Frau Frühauf vor uns, sondern zwei Schauspieler aus Dresden. Entstanden ist daraus eine Geschichtsstunde der etwas anderen Art.

Auf eine sehr spannende Weise haben die beiden talentierten Schauspieler für uns vollkommen fremde Situationen vorgespielt, die jedoch in der DDR den normalen Alltag darstellten.

Von der Wochenschau im Fernsehen über das Öffnen des „Westpäckels“ bis hin zur Anwerbung einer Schülerin für das Ministerium für Staatssicherheit, wurde jeder Bereich des Lebens in der DDR bildhaft inszeniert. Mit unfassbar wenig Requisiten, dafür umso mehr schauspielerischer Kraft fühlten wir uns in die Zeit vor mehr als 30 Jahren zurückversetzt. Dabei haben die beiden die verschiedensten Rollen in kürzester Abfolge nacheinander eingenommen und auch nicht vor der Einbindung wehrloser, verschreckter Schüler zurückgeschreckt. Langweilig wurde es also definitiv nie!

 

Für unseren Kurs war es auch eine enorm interessante Erfahrung, die damals so alltäglichen Situationen am eigenen Leib zu erfahren. Dadurch bekamen wir einen viel detaillierteren Einblick in die Verhältnisse über die uns unsere Eltern und Großeltern schon so oft und so  viel erzählt haben. Trotzdem reagierten wir zu unserer eigenen Überraschung mit einer gewissen Unsicherheit aber auch Belustigung, gerade weil wir uns noch nie selbst in solchen Situationen befunden haben. Was also bisher unvorstellbar für uns galt, war in dem Moment etwas greifbarer.

 Abgerundet wurde die Stunde mit einer abschließenden Auswertung unseres Eindrucks und der Möglichkeit, über die DDR Fragen zu stellen. Alles in allem also ziemlich ungewöhnliche, jedoch sehr beeindruckende und faszinierende 90min!

Luisa Müglitz, Klasse 12